Wir haben es endlich getan! Schon oft angekündigt und lange darauf gefreut, aber das Wetter hat uns immer wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch dieses Wochenende war es dann endlich soweit: Wir haben uns ein Tandem ausgeliehen und sind damit durch Hamburg gecruised. Bei 25 Grad und herrlichstem Sonnenschein hatten wir einen supertollen Tag auf dem Drahtesel. Ein Alltagsabenteuer, wie wir es lieben.
Mit gepackten Rucksäcken und erwartungsfrohen Gesichtern schlugen wir am Freitagvormittag in der Zweiradperle auf, um das coole, rote Cruiser-Tandem in Empfang zu nehmen. Nachdem wir ausgeknobelt hatten, wer vorn und wer hinten sitzen darf, wurden noch die Sattel auf die richtige Höhe gebracht und dann ging’s auch schon los. Da ich sonst Rücktrittbremsen gewohnt bin, hatte ich mich für den hinteren Sattel entschieden, auch wenn ich von dieser Position aus nur den Rücken meines Vordermanns sehen konnte, was durchaus etwas Vertrauen abverlangte. Dafür hatte ich den klaren Vorteil, dass ich während der Fahrt viel mehr nach links und rechts schauen konnte und mich weniger auf den Verkehr konzentrieren musste. Der Steuermann musste lenken und ich nur fleißig in die Pedale treten. :-)
Das klappte zum Glück sofort sehr gut und so radelten wir fröhlich umher, an den Deichtorhallen vorbei und raus aus der Stadt Richtung Elbbrücken. Unseren ersten Stopp machten wir in Entenwerder, um auf dem Ponton-Café einen Cappuccino zu trinken und auf die Elbe zu schauen. Schiffe tuckerten vorbei und Hunde sprangen mit Anlauf in den Fluss. Wir atmeten tief durch und genossen die Sonne und den freien Tag.
Lange hielt es uns jedoch nicht auf den Stühlen und so schwangen wir uns wieder aufs Rad, um festzustellen, in was für einer tollen Stadt wir wohnen: Eben radelt man noch mitten durchs Leben und ein paar Tandem-Kilometer später ist man plötzlich im Grünen. Wir fuhren durch Rothenburgsort, über Moorfleet, bis nach Allermöhe - immer auf dem Deich entlang, an Kühen, Gänsen und Reetdachhäusern vorbei. Die Menschen, denen wir unterwegs begegneten, lachten und winkten uns fröhlich zu, Kinder zeigten mit dem Finger auf uns und riefen "Ein Tandem, ein Tandem!". Es war ein riesen Spaß. Irgendwann kamen wir zu einem idyllischen Badesee und legten uns unter einen Baum auf unsere Picknickdecke. Unsere Seelen baumelten fröhlich herum und wir schauten den Kindern beim Plantschen zu.
Als wir Hunger bekamen, traten wir langsam den Rückweg an. Gemütlich gondelten wir zurück Richtung City, wieder an der Elbe entlang, rüber über die Elbinsel Kaltehofe und hinein ins Entenwerder Fährhaus auf einen hausgemachten Kartoffelsalat mit Würstchen. Den hatten wir uns jetzt auch verdient!
Zerzaust, aber glücklich kamen wir am späten Nachmittag wieder an der Zweiradperle an, um das Tandem zurückzugeben. In zwei Dingen waren wir uns sehr schnell klar und absolut einig: 1. Tandemfahren ist auf jeden Fall ein supertolles Alltagsabenteuer und
2. Nochmaaaaaaal, nochmaaaaaal! Auch wenn der Popo immer noch ein bisschen weh tut. :-)
Kommentar schreiben