Die letzten Wochen hatte uns der Alltag so fest im Griff, dass es nicht einmal für Alltagsabenteurer-Kapitäne möglich war, sich eine kleine Auszeit für ein noch kleineres Alltagsabenteuer zu nehmen. Doch auch wenn es in diesem Blog ein wenig still geworden ist, so hoffen wir, dass ihr uns trotzdem treu geblieben seid und euch bei Bedarf eins der vielen anderen Freizeittipps aus unserem Archiv herausgesucht habt. Denn jetzt wird es wieder laut in der Alltagsabenteurer-Community und wir berichten euch von unserem heutigen Erlebnis, für das wir extra früh aufgestanden und mit dem Fahrrad in die Hafencity geradelt sind: eine Stadtrundfahrt mit dem Hafencity Riverbus!
Warum diese Stadtrundfahrt ein Alltagsabenteuer ist? Weil es sich bei dem Riverbus um ein Amphibien-Fahrzeug handelt und, wie der Name schon vermuten lässt, zu Land und zu Wasser unterwegs ist. Entdeckt hatten wir dieses lustige Gefährt schon vor ungefähr einem Jahr, als wir mit dem Tandem durch Entenwerder geradelt sind und der Bus plötzlich neben uns in die Elbe fuhr. "Das wollen wir auch machen!" haben wir gedacht und es heute vormittag endlich getan.
An der Bushaltestelle "Hafencity Riverbus" am Brooktorkai startete um 10:30 Uhr das Bording der 36 Fahrgäste und wir sicherten uns einen guten Platz im hinteren Bereich. Begleitet wurden wir vom Busfahrer-Kapitän, einem Busmatrosen und dem fröhlichen Stadtrundführer, der uns mit Informativem über Hamburg und Annekdoten über die Speicherstadt unterhielt. Bei dem durchschnittlich doch eher Busreise-typischem - will sagen, eher älterem - Publikum, kam kurz die Befürchtung von nichtwitzigen Tourguide-Witzen und Kaffeefahrtstimmung auf, doch blieb diese Sorge glücklicherweise unbegründet. Die Stadtführung war kurzweilig und wurde hamburgisch-sympathisch vorgetragen.
Das Highlight war natürlich die Verwandlung vom Bus zum Schiff. Das war schon ein komisches Gefühl, als wir mit vollaufgedrehten Dieselmotoren die Rampe herunter in die Elbe fuhren und plötzlich rechts und links nur noch Wasser zu sehen war. Mit stolzen 6 Knoten (12,irgendwas km/h) schipperten wir an Entenwerder, der Elbinsel Kaltehofe und Rothenburgsort vorbei, bestaunten das Kohlekraftwerk Tiefstack und den Holzhafen. Zum Glück zeigte sich der Hamburger Südwesten von seiner besten Seite und präsentierte weiße Schäfchenwolken auf blauem Grund. Nach dem erfolgreichen Wendemanöver ging es der Tidenströmung entgegen und zur Unterstützung der Hafenrundfahrtsatmosphäre schlugen ein paar Wellen gegen die Windschutzscheibe. Bei der Rückkehr auf festen Boden wurde natürlich standesgemäß geklatscht, was uns aber nicht weiter störte, da wir damit beschäftigt waren, den neugierigen Gesichtern im Entenwerder Ponton-Café fröhlich zu winken.
Nach 40 Minuten an Land und 30 Minuten auf dem Wasser lassen sich für dieses gelungene Alltagsabenteuer folgende
Nachmacher-Tipps formulieren:
- Rechtzeitig und online Tickets sichern, da die 36 Sitzplätze oft schon lange im Voraus ausgebucht sind.
- Freunde mitnehmen, damit man sich als Erinnerung gegenseitig vor dem Bus fotografieren kann (was wir vergessen haben).
- Keine Angst vor Seekrankheit haben, da der Riverbus wie ein Brett im Wasser liegt und sich durch die Elbe pflügt.
- Den Riverbus-Winkegruß üben, damit man neugierigen Passanten besser zuwinken kann (die richtige Handhaltung wird vor Ort aber auch noch einmal gezeigt).
- Spaß daran haben, Hamburg als Einheimischer oder als Tourist von einer anderen Seite kennenzulernen.
Wir wünschen euch ganz viel Spaß auf eurer Riverbus-Tour und freuen uns über eure Erfahrungsberichte! :-)
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