BESCHÄFTIGUNGSTHERAPIE IM HAUSARREST

Lang ist es her, dass wir von uns haben hören lassen. Doch manchmal hält der Alltag nicht nur schöne Abenteuer für einen bereit und man muss sich neu sortieren, stärken und sich ein bisschen mit sich selbst beschäftigen. Wir haben euch aber ja mit einer großen Bibliothek voller Alltagsabenteuern, Freizeittipps und Tricks zurückgelassen, so dass wir hoffen, dass ihr euch in der Zwischenzeit inspirieren lassen und viele schöne Alltagsmomente erleben konntet.

 

Ich weiß nicht, wie es euch derzeit ergeht, aber mir fällt so langsam die Decke auf den Kopf. Es sind herausfordernde Zeiten da draußen und Tag um Tag in den eigenen vier Wänden zu verbringen kann zur Geduldsprobe werden. Zwischen Home office, Alltag und Freizeit ist es wichtig, kleine Projekte zu finden, mit denen man sich beschäftigen kann und die einen den selbst auferlegten Hausarrest aushalten lassen. Ich hatte letzte Woche Urlaub, den ich eigentlich bei den Nordlichtern in Norwegen verbringen wollte, aber statt dessen saß ich zu Hause fest und hatte jede Menge Zeit, mir ein paar Ideen für kreative Indoor-Beschäftigungen einfallen zu lassen. Allen, denen das noch nicht genug ist, empfehle ich gern noch mal die Rubrik "Indoor" in unserem Blog-Archiv. Wenn ihr selbst weitere Ideen und Vorschläge  habt, sagt mir unbedingt Bescheid. Wir müssen jetzt zusammenhalten!

 

Tipp 1 - Listen schreiben

Ich habe einen Taschenkalender. So einen richtigen, zum Anfassen und mit sich herumtragen. Darin notiere ich neben Terminen auch Woche für Woche meine To do's. Doch einige, besonders unliebsame Tätigkeiten schleppen sich durch das ganze Jahr und werden einfach nie erledigt. Spaß machen sie zwar heute immer noch nicht, aber genau jetzt ist die Zeit gekommen, in der man Aufgehobenes und Aufgeschobenes einfach mal abarbeiten kann. Damit das aber doch ein kleines bisschen mehr Spaß macht, hat es mir geholfen, bunte Listen zu schreiben und zu basteln, auf denen ich die erledigten Tätigkeiten hinterher hingebungsvoll durchstreichen konnte. Für die Motivation bieten sich auch Listicles mit anderen Themen an, wie z.B. alle Filme und/oder Serien, die ich immer schon mal gucken wollte oder Bücher, die man noch lesen möchte. Oder eine Liste mit Restaurants, die man besuchen wird, sobald diese wieder geöffnet haben. So halte ich mir vor Augen, dass es doch einiges zu tun gibt und sitze nicht nur auf der Couch und grübele verzweifelt, wie ich die Zeit tot schlagen kann.

 

Tipp 2 - Zeitschriften-ausmist-und-ausschneid-Chaos

Hand aufs Herz: Wer von euch hat auch stapelweise Zeitschriften und Magazine in der Wohnung oder unter dem Bett liegen und guckt doch nie wieder hinein? Ich auf jeden Fall, deshalb habe ich mir einige dieser Stapel vorgeknöpft, durchgeblättert und die schönsten Bilder, Möbel, Mode-Accessoires ausgeschnippelt und in ein Heftchen geklebt. Jetzt kann ich testen, ob ich da jemals wieder reingucke oder ob das Büchlein zu einer Inspirationsquelle für viele weitere Hausarresttage werden kann.

 

Tipp 3 - Ein bisschen raus muss sein - Balkonien aufhübschen

Seitdem klar ist, dass das mit dem Urlaub nix wird, mache ich Pläne und Zeichnungen und sammle Ideen, wie man unseren klitzekleinen Mini-Balkon frühlingsfit herrichten kann. Mit einer Tiefe von nur 60 cm macht die Not sehr erfinderisch und dank Onlinekaufhäusern lässt sich Bastelmaterial nach Hause liefern. Aus einem Altholzbrett, weißer Farbe, zwei Haken und Schrauben habe ich ein klitzekleines Hängeregal gezimmert. Stühle und Teppich hatten wir schon, aber die Lampion-Lichterkette kam auch per Post. So kann man wenigstens ab und zu mal vor die Tür treten und ein bisschen Frühlingsluft schnuppern.

 

Tipp 4 - Fotoerinnerungen verschicken

Ich habe gerade mal nachgeschaut, in meinem Bilder-Ordner auf dem Laptop liegen sage und schreibe 27.773 Dateien! Ähnlich wie bei den Zeitschriften fragt man sich auch hier, ob man sich diese fast 28.000 Bilder jemals wieder anschauen wird. Doch wenn man schon zu Hause rumsitzt und nichts mit sich anzufangen weiß, kann man sich das Gigabit-Chaos ja mal vorknöpfen und rigoros doppelte oder verwackelte Bilder löschen. Aus den schönsten Erinnerungen kann man dann thematische Fotoalben zusammen stellen und für Freunde, Partner und Verwandte kleine Fotobücher erstellen und verschicken. Denn die anderen sitzen ja auch zu Hause und freuen sich bestimmt, wenn jemand an sie denkt und sie mit einem kleinen Fotogeschenk ablenken kann.

 

Tipp 5 - Nichts zum Anziehen ist auch eine Lösung

Ich stehe häufig vor meinem Schrank und seufze den berühmten Satz: "Ich habe nichts zum Anziehen!" Stimmt natürlich nicht und auch entgegen aller Vorurteile sitzt man im Homeoffice nicht im Pyjama vor dem Laptop. Ein bisschen Würde darf auch zu Hausarrest-Zeiten bewahrt werden und so habe ich einen Nachmittag vor meinem Schrank verbracht und nicht nur einiges ausgemistet oder umgehängt, sondern mir auch die Mühe gemacht, Kleidungsstücke neu zu kombinieren, Outfits zusammenzustellen und zu fotografieren. Die Bilder habe ich mit einem Smartphone-Drucker ausgedruckt und ein kleines Outfit-Heftchen zusammengestellt (ihr habt vielleicht schon bemerkt, dass ich eine Schwäche für haptische Notizbücher habe, in die ich Sachen einkleben kann :-D, ein Ordner auf dem Smartphone geht natürlich auch, macht aber nur halb so viel Spaß). Der Plan: Wenn ich das nächste mal vor meinem Schrank stehe und nichts zum Anziehen finde, kann ich mich von meinen Outfits inspirieren lassen. Man kann übrigens auch ziemlich viel Zeit damit verbringen, auf Secondhand-Portalen wie Kleiderkreisel, Mädchenflohmarkt, ebay-kleinanzeigen, Ubup & Co. nach passenden Accessoires für die erstellten Outfits zu suchen. Doch Obacht! Die Augen könnten eckig werden.


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